So viele Möglichkeiten das Internet auch bietet, so viele Gefahren lauern dort auch. Hackerangriffe werden immer häufiger und viele Regierungen spionieren Online-Nutzer aus oder versuchen, ihre Freiheit im Internet einzuschränken. Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach Möglichkeiten, wie man sich online schützen kann. Egal ob es um einen selbst geht oder die eigenen Kinder, diese Frage ist heutzutage definitiv aktuell.
Wenn Sie im Internet suchen, wie Sie sich online schützen können, werden Sie schnell auf die Virtuellen Privaten Netzwerke stoßen. Das sind benutzerfreundliche Anwendungen, die Ihnen umfangreichen Schutz bieten. Unter den zahlreichen Anbietern haben wir einige getestet, um zu überprüfen, welchen Schutz Sie bieten und welche Funktionalitäten man nutzen kann.
Im heutigen Artikel sehen wir uns das VPN von IPVanish an. Diesen Anbieter gibt es seit Anfang 2012, er konnte also schon einige Erfahrung sammeln. Wir haben ihn in zahlreichen Aspekten getestet und möchten Ihnen unsere Ergebnisse und die Bewertung heute hier präsentieren.
IPVanish hat es nicht in unsere Top 3 der besten VPN geschafft. Wenn Sie sich die besten Kandidaten genauer ansehen möchten, dann finden Sie hier unsere Rangliste:
6300 Server
111 abgedeckte Länder
30 Tage kostenlos testen
10 Geräte gleichzeitig
9.8 /10
3000 Server
105 abgedeckte Länder
30 Tage kostenlos testen
8 Geräte gleichzeitig
9.4 /10
12000 Server
100 abgedeckte Länder
45 Tage kostenlos testen
7 Geräte gleichzeitig
9.2 /10
Was beinhaltet IPVanish?
Wenn Sie mit der Anwendung von IPVanish verbunden sind, ist Ihre IP-Adresse für Dritte nicht mehr sichtbar. Ihre Auswahl im Internet wird vergrößert, da Sie auch auf Online-Dienste und Webseiten zugreifen können, die an Ihrem Standort normalerweise gesperrt wären. Mit diesem VPN haben Sie auch die Möglichkeit, Torrenting durchzuführen.
Wenn man sich den Datenschutzrichtlinien des Anbieters widmet fällt auf, dass sein Sitz in den USA ist. Es ist wichtig, das zu beachten, da das bedeutet, dass er der Gesetzgebung dieses Landes unterworfen ist. Das hat Auswirkunden darauf, welche Daten über Ihre Online-Aktivitäten vom VPN gespeichert werden. Im Idealfall sollten das natürlich gar keine sein, damit Ihnen absolute Anonymität garantiert wird. IPVanish behauptet, keine Aufzeichnungen zu speichern. Aber ob das tatsächlich so ist, sehen wir uns später noch genauer an. Denn leider wird es hier ein wenig kompliziert.
Wie viele anderen Virtuellen Privaten Netzwerke benutzt seine Anwendung das Protokoll OpenVPN, zusätzlich gibt es auch PPTP (Point-to-Point Tunneling Protocol) und L2TP v/IPSe und für iOS IPSec und IKEv2. Wenn Sie sich nicht besonders mit Protokollen auskennen mag das vielleicht etwas technisch klingen. Für Sie ist es nur wichtig zu wissen, dass diese Protokolle Marktstandard sind und eine gute Sicherheit bieten. IPVanish hat eine 256-Bit-Verschlüsselung, was zum Beispiel auch von Regierungen, Behörden, dem Militär und anderen verwendet wird.
Momentan stellt IPVanish über 40.000 IP-Adressen auf über 2.200 Servern mit über 75 Standorten zur Verfügung.
Die Funktionsweise von IPVanish
Was passiert, wenn Sie sich mit einem der VPN-Server von IPVanish verbinden? Sobald die Verbindung aufgebaut ist läuft Ihr Datenverkehr über einen seiner Server, die in der ganzen Welt verteilt sind. Ihre eigene IP-Adresse ist dann nicht mehr sichtbar, sie wird verborgen. Somit ist es für Dritte wie Hacker, Regierungen, Webseiten, Internetprovider oder andere nicht mehr möglich, auf Ihre IP-Adresse zuzugreifen. Beim Surfen wird dann die IP des Servers von IPVanish angezeigt, mit dem Sie momentan verbunden sind.
All das bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Denn Sie können sich dann mit Webseiten in der ganzen Welt verbinden, die eigentlich wegen geografischer Beschränkungen von der Regierung des Landes oder dem Anbieter gesperrt wären. Je mehr Länder ein VPN abdeckt, desto mehr Inhalte werden Ihnen zur Verfügung stehen.
Für Personen, die sich in Ländern aufhalten, in denen es eine starke Zensur gibt, ist das ein einormer Vorteil. Oder sind Sie gerade im Urlaub im Ausland und möchten Ihre Lieblingsserie eines deutschen Fernsehsenders ansehen? Normalerweise wäre das durch die geografische Blockierung der Sender nicht möglich, aber mit einem VPN bekommen Sie problemlos Zugriff.
Auch die Sicherheit ist ein sehr wichtiger Aspekt. Denn durch die umfangreiche Verschlüsselung werden alle Ihre Informationen und Daten geschützt, die Sie über das Internet senden und empfangen. Da Sie mit einer anderen IP anonym surfen ist auch das Nutzen von P2P-Filesharing-Diensten kein Problem. Denn niemand kann Ihre Aktivitäten zu Ihnen zurückverfolgen, auch Ihr tatsächlicher Standort ist nicht sichtbar.
P2P und Torrenting
P2P- und BitTorrent-Verbindungen werden von IPVanish mit seinem Netzwerk erlaubt. Auf der Webseite warnt der Anbieter davor, dass die Verbindung über das VPN langsamer sein wird. Denn die Verschlüsselung ist aufwendig und nimmt Zeit in Anspruch.
IPVanish gibt an, dass über seine VPN-Verbindung keine Dateien, die das Urheberrecht oder andere Eigentumsrecht verletzen verbreitet oder empfangen werden dürfen, wenn die Erlaubnis des Rechteinhabers nicht vorliegt. IPVanish erklärt, dass die Konten von Abonnementen gekündigt werden können, wenn diese gegen die Urheberrechte verstoßen.
Darüber hinaus kann man nachlesen, dass die Netze von IPVanish nicht dazu verwendet werden dürfen, illegales Material zu präsentieren oder zu verbreiten. Das beinhaltet Material, das gegen lokale, nationale oder internationale Gesetze oder Vorschriften verstößt oder strafbare Handlungen darstellt.
Die Webseite des Anbieters IPVanish
Im Rahmen unseres Tests von IPVanish VPN haben wir uns natürlich auch die Webseite von IPVanish angesehen. Man kann sagen, dass sie dem typischen Schema von VPN-Seiten entspricht. Man findet auf der Startseite Illustrationen und Übersichten, die die Vorteile von IPVanish beschreiben. Die Seite steht in deutscher und in englischer Sprache zur Verfügung. Bei den meisten Virtual Private Network ist ein mehrsprachiges Angebot mittlerweile eigentlich Standard, hier wäre es schön, wenn man noch andere Sprachen finden könnte.
Auf der Startseite können Sie direkt sehen, welche Laufzeiten es für die Abonnements gibt und was diese kosten. In einer übersichtlichen Liste finden Sie die wichtigsten Funktionen und Schutzmaßnahmen, die im Angebot enthalten sind. So weiß man sofort, was man geboten bekommt.
Sie finden auf der Webseite viele Informationen. Zum Beispiel über die allgemeine Funktionsweise eines Virtuellen Privaten Netzwerkes, wie man geografische Beschränkungen umgeht, welche Vorteile ein solcher Dienst hat, wie man die Zensur umgehen kann und vieles mehr. Aber manche Informationen sind leider nur auf Englisch verfügbar, was schade ist.
Was kosten die einzelnen Abonnements?
Manchmal findet man bei VPN kostenlose Testphasen, das ist hier allerdings nicht der Fall. Aber Sie bekommen mit einem Abonnement eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie. Sie ist bei allen Plänen außer beim Monatsplan enthalten.
Es gibt den Monatsplan, den 1-jährigen und den 2-jährigen Plan, bei denen man jeweils die Optionen “Startklar” und “Premium” (sie unterscheiden sich in den Funktionalitäten) hat. Sehen wir uns hier die Preise im Einzelnen genauer an:
1-Monatsplan
- IPVanish Startklar: 11,99 €/Monat
- IPVanish Premium: 13,99 €/Monat
1-Jahres-Plan:
- IPVanish Startklar: 2,92 €/Monat
- IPVanish Premium: 4,04 €/Monat
2-Jahres-Plan
- IPVanish Startklar: 1,97 €/Monat
- IPVanish Premium: 2,96 €/Monat
Die Auswahl an verschiedenen Abonnements und Optionen ist gut. Wenn man den 2-Jahres-Plan wählt, sind die Preise auf jeden Fall günstig. Man muss sich aber erst ansehen, ob er auch zu den Leistungen passt.
Sie können mit VISA-Karte, VISA Electron, MasterCard, Discover, American Express, JCB, Delta und PayPal bezahlen. Hier könnte es noch eine größere Auswahl geben. Die Abonnement-Anmeldung läuft über eine sichere HTTPS-Verbindung, hier werden Sie also geschützt. Die mobilen Anwendungen kann man wie üblich auch über Google Play und den iTunes Store besorgt werden.
Wenn Sie ein Abonnement von IPVanish kaufen dann erscheint in Ihrer Kreditkartenabrechnung eine Position mit dem Betreff “IPVanish Subscription”.
Installation
Beginnen wir nun dem ersten Schritt vor der Verwendung, der Installation. Sie können die Anwendung für Windows, macOS, iOS und Android nutzen. Beim Windows Phone, Ubuntu und Chromebook ist eine Verwendung auch möglich, allerdings nur über eine manuelle Konfiguration, was aufwendiger ist. Dasselbe gilt für DD-WRT und Tomato-Router.
Eine manuelle Konfiguration ist natürlich mehr Arbeit und nicht für alle so leicht umsetzbar. Auf der Webseite finden Sie aber nützliche Tutorials, die Ihnen hier behilflich sind.
Auf der Webseite finden Sie im Bereich “Apps” den Download für die Anwendungen für Windows und Mac, der Download erfolgt also direkt über die Webseite. In den jeweiligen App-Stores sehen Sie wie gewohnt die Apps für iOS und Android. Auch auf der Webseite gibt es jeweils Bereiche für iOS und Android.
Im Bereich Apps sind die Kategorien Fire TV, Linux, Chrome OS und Router. Für diese Geräte gibt es allerdings keinen direkten Download der Anwendung, es erfolgt eine manuelle Konfiguration. Hierfür stehen auf der Webseite für den jeweiligen Bereich Setup-Guides zur Hilfe zur Verfügung.
Sehen wir uns die Installation nun einmal beim Mac an. Wir sind diesen Prozess auch für Windows durchgegangen und können sagen, dass das ebenfalls sehr einfach ist. Genauso war es bei den beiden mobilen Anwendungen, aber dazu kommen wir später.
Man klickt in der Menüleiste oben auf der IPVanish-Webseite also zuerst “Apps” und dann “Mac” an. Man klickt auf “Download Mac VPN App” und im Handumdrehen findet man die heruntergeladene Installationsdatei im Ordner “Downloads”. Die mac.dmg-Datei ist ein Disk-Image, das durch einen Doppelklick vom macOS-Betriebssystem gemountet wird.
Aber das sind nur technische Details, die Sie für die Installation nicht kennen müssen. Sobald die Datei also heruntergeladen wurde, was sehr schnell geht, klicken wir den Download-Ordner an und machen dann auf das IPVanish-Disk-Image einen Doppelklick. Dann öffnet sich das Installationsfenster.
Das Symbol von IPVanish wird in den Ordner “Programme” gezogen und schon ist die Installation abgeschlossen. Diesen Prozess kennen Sie bestimmt schon von anderen Mac-Anwendungen. Das Ganze ist im Handumdrehen erledigt und schon können Sie damit beginnen, die Anwendung zum ersten Mal zu benutzen.
Sie sehen also, dass es sich um eine bekannte Vorgehensweise handelt, die nicht kompliziert ist und sehr schnell geht. Bei Windows sieht das genauso aus. Sie klicken auf der IPVanish-Seite “Download Windows VPN App”. Wie gewohnt erhalten Sie eine exe-Datei, mit der Sie die Installation starten können. Möglicherweise müssen Sie die Erlaubnis erteilen, ob durch IPVanish Änderungen durchgeführt werden dürfen. Dem stimmen Sie zu und schon ist die Installation im Handumdrehen erledigt.
Installation der Anwendung von IPVanish auf einem mobilen Gerät
Natürlich haben wir auch IPVanish mit mobilen Geräten getestet. Auch hier läuft es wie gewohnt, die iOS-Anwendung für das iPhone findet man im Apple App Store. Der Prozess ist wie üblich schnell abgeschlossen und es gibt hier keine Besonderheiten im Vergleich zur Installation von anderen Anwendungen. Nachdem diese beendet ist, klickt man einfach das Logo an und schon öffnet sich die App.
Beim ersten Gebrauch werden Sie gebeten, ein Zertifikat auf Ihrem Gerät zu installieren. Dieses ist nötig, damit Ihr Gerät der Verbindung mit den Servern dieses VPN vertraut und diese zulässt. Für diese Zustimmung müssen Sie nur kurz das Passwort Ihres Geräts eingeben oder eine Bestätigung per Touch ID durchführen. Auch das ist sehr schnell erledigt.
Wie sieht es bei Android aus? Auch hier gehen Sie wie gewohnt in den Google Play Store und suchen nach der App von IPVanish. Die Installation erfolgt durch Anklicken automatisch. Es dauert nur kurze Zeit, bis Sie die App auf Ihrem Android-Handy benutzen können. Wenn Sie ein Amazon-Fire-Tablet verwenden ist die Installation ein wenig aufwendiger. Hierfür können Sie jedoch den praktischen Guide verwenden, den IPVanish auf seiner Webseite zur Verfügung stellt.
Eigenschaften und Benutzerfreundlichkeit
Sobald die Anwendung installiert ist kann man sich im Detail ansehen, wie es genau mit der Handhabung läuft. Wir haben also unsere Anmeldedaten eingegeben, die wir bei der Anmeldung vergeben haben. Nach der erfolgreichen Verbindung erscheinen einige Bildschirmübersichten, die die Funktionen der Anwendung erklären. Wenn diese für Sie nicht interessant sind, können Sie das ignorieren, aber wir können sagen, dass es ein hilfreicher Einstieg zur Benutzung ist.
Als wir das Tutorial angeklickt haben wurden wir gebeten, IPVanish zu erlauben, ein Hilfsprogramm zu installieren. Hierbei handelt es sich um Mini-Anwendungen, sogenannte Menüleistenanwendungen. Wir haben dem zugestimmt, da es für die spätere Bedienung sehr praktisch ist, gerade, wenn man mehrere Aktivitäten gleichzeitig durchführt.
Kommen wir nun zur direkten Verwendung. Sie können der Anwendung erlauben, dass sie entscheidet, mit welchem Server Sie sich verbinden. Oder Sie suchen sich selbst ein Land oder einen bestimmten Server aus. Auf jeden Fall kann man so schnell eine verschlüsselte Verbindung herstellen und den Ort auswählen, mit dem man verbunden sein möchte, um zum Beispiel auf Inhalte mit Geoblocking zuzugreifen.
Was den Schutz angeht bekommen Sie einige zusätzliche Optionen geboten. In den Einstellungen können Sie den Kill Switch ein- oder ausschalten, das Verschlüsselungsprotokoll auswählen, IP-Adresseneinstellungen regeln und noch vieles mehr. Allerdings muss man erst ein bisschen suchen, bis man diese Einstellungen findet, was etwas schade ist. Gerade für neue User ist die Ansicht nicht sehr übersichtlich, das könnte noch verbessert werden.
Was die simultanen Verbindungen angeht gibt es eine Besonderheit. Sie können zwar 5 Geräte gleichzeitig verbinden, aber nur eine zur selben Zeit mit PPTP oder L2TP. Der Anbieter schlägt seinen Benutzern vor, einen Tomato- oder DD-WRT-Router zu verwenden und diesen für die Benutzung mit IPVanish zu konfigurieren. Denn so kann man über den Router so viele Verbindungen nutzen, wie man möchte.
Das kann sowohl für Familien oder Wohngemeinschaften, aber auch für Kleinunternehmen interessant sein. Denn so kann man gleichzeitig von vielen verschiedenen Computern oder anderen Geräten auf den Service zugreifen.
Im Allgemeinen können wir sagen, dass wir bei der Verwendung der Anwendung das standardmäßige VPN-Angebot bekommen haben. Die eigene Verbindung wird geschützt, man kann eine automatische Neuverbindung einstellen und schnell den gewünschten Server auswählen. Auch der Kill Switch ist natürlich sehr praktisch.
Kurz gesagt, die Anwendung bietet die üblichen Funktionen, die von einer VPN-Anwendung erwartet werden. Sie bietet Nutzern eine schnelle Möglichkeit, sich mit dem Internet zu verbinden und gleichzeitig ihre Verbindung zu schützen, einschließlich der Option, sich automatisch wieder zu verbinden, wenn die VPN-Verbindung getrennt wird. Der Kill-Switch ist ebenfalls sehr praktisch.
Nach unserer Erfahrung war die Anwendung sehr einfach zu installieren und auch die Benutzerfreundlichkeit ist gegeben. Hier könnte noch verbessert werden, dass das Menü der Einstellungen leichter auffindbar ist, damit neue Nutzer auch wirklich direkt alle gebotenen Funktionen nutzen können.
Verbindungsqualität und Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit ist bei VPN-Anbietern ein wichtiger Punkt, darum haben wir uns auch die Upload-, Downloadgeschwindigkeit und den Ping genauer angesehen. Welche Werte kann IPVanish hier bieten?
Sehen wir uns erst an, wie wir die Tests von IPVanish genau durchgeführt haben. Wir haben die Werte erst über eine normale Internetverbindung getestet und uns dann mit einem VPN-Server in Deutschland, in Großbritannien und schließlich in den USA verbunden. Um die Messungen durchzuführen haben wir die Webseite Speedtest verwendet.
Wir haben also nacheinander das jeweilige Land im VPN ausgewählt und IPVanish dann selbst die Verbindung mit einer Stadt herstellen lassen, die der Dienst (aufgrund der optimalsten Verbindung) empfiehlt.
Es gibt zahlreiche Gründe, wieso die Werte für die Verbindungen so unterschiedlich ausfallen. Prinzipiell will der User natürlich immer eine Verbindung, die so schnell wie möglich ist. Aber dennoch sollte man auch andere Gesichtspunkte im Blick haben. Bei manchen Aktivitäten kann die Priorität beispielsweise mehr auf dem Schutz als auf der Geschwindigkeit liegen.
Sehen wir uns hier zunächst einmal die Ergebnisse der einzelnen Messungen an:
VPN-Server in Berlin:
– Ping: 23
– Download: 27,01 MBps
– Upload: 5,21 MBps
VPN-Server in London:
– Ping: 44
– Download: 21,61 MBps
– Upload: 5,17 MBps
VPN-Server in Dallas:
– Ping: 170
– Download: 1,05 MBps
– Upload: 2,50 MBps
Im Allgemeinen ist es nicht überraschend, dass der Ping höher und Download- und Upload-Raten schlechter sind, je weiter der VPN-Server vom eigenen Standort entfernt ist. Auch wenn es Ausnahmen gibt ist dies dennoch eine allgemeine Faustregel, was nur logisch ist. Denn je weiter der Server vom eigenen Standort entfernt ist, desto weiter müssen die Datenpakete geschickt werden. Das führt dazu, dass die Reaktionsfähigkeit niedriger und der Wert des Pings somit höher wird.
Hier ist es ganz unterschiedlich, welche Auswirkungen das auf das eigene Surferlebnis hat. Denn wenn man nur Sportergebnisse ansieht oder ein paar Mails beantwortet, wird man den Unterschied nicht so groß bemerken. Aber wenn man Gaming in hoher Qualität betreibt, kann der Effekt schon wieder größer sein.
Genauso ist es beim Upload und beim Download. Hier werden Sie definitiv einen Unterschied bei der Geschwindigkeit bemerken, ob Sie mit einem Server in Europa oder in den USA verbunden sind.
Zusätzlich zur Entfernung zum VPN-Server kann auch das verwendete Protokoll eine Auswirkung auf die Geschwindigkeit haben. Zum Beispiel wird durch eine mit 256-Bits verschlüsselte OpenVPN-Verbindung Ihre Verbindung langsamer sein als mit einer 128-Bit verschlüsselten PPTP-Verbindung, die weniger Schutz bietet. Hier muss man sich manchmal entscheiden, ob man Einbußen in Kauf nimmt, um dafür einen höheren Schutz für seine Aktivitäten zu bekommen. Je nachdem, was Sie online gerade machen, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie diesen zusätzlichen Schutz nicht möchten, damit Ihre Daten auch wirklich in Sicherheit sind.
Sehen wir uns an, welche Protokolle man bei IPVanish bekommt. Bei den meisten Anwendungen gibt es das OpenVPN-Protokoll, es sind aber auch die Protokolle PPTP (Point-to-Point Tunneling Protocol) und L2TP v/IPSEC verfügbar. iOS-Nutzer können auch IPSec und IKEv2 nutzen.
Ein weiterer Punkt ist relevant, wenn es um die Geschwindigkeit der Internetverbindung geht. Denn diese wird immer nur maximal so schnell sein, wie der langsamste Punkt unterwegs. Sollte es bis zum VPN-Server also einen Punkt geben, der überlastet ist, dann wird Ihre Verbindung dadurch insgesamt verlangsamt. Sie können es versuchen, Ihre Verbindung zu trennen und neu zu verbinden oder es einfach mit einem anderen Server zu probieren.
Denn manchmal sind zu viele Personen gleichzeitig mit einem Server verbunden, wodurch seine Leistung reduziert wird. Je mehr Nutzer gleichzeitig mit demselben VPN-Server verbunden sind, desto länger dauert es, jede der einzelnen Anfragen durchzuführen. So kann Ihre Verbindung beispielsweise deutlich schneller werden, wenn Sie einen anderen Server wählen, selbst wenn dieser genauso weit entfernt ist.
Bei IPVanish können Sie die Funktion “QuickConnect” nutzen, so sucht Ihnen der Dienst direkt die derzeit schnellste Verbindung. Das ist praktisch, wenn Sie nur eine normale geschützte Verbindung und keine mit einem bestimmten Standort oder ähnliches benötigen.
Wir haben nun den allgemeinen Teil der Geschwindigkeit gesehen, nun werden wir darauf eingehen, welche Aktivitäten wir online durchgeführt haben, während wir mit den VPN-Servern von IPVanish verbunden waren.
YouTube
Im Allgemeinen war die Funktionsweise von YouTube in Ordnung, aber es gab dennoch einige sichtbare Probleme. Denn auch wenn das Video abgespielt wurde, gab es beim Start ein leichtes Rauschen und manchmal Ladeschwierigkeiten.
Netflix
Und wie sah es bei Netflix aus? Die Antwort wird bestimmt sicher viele VPN-Nutzer interessieren, da dies zu einer zentralen Aktivität mit VPN gehört. Wir haben also versucht, uns mit Netflix zu verbinden, während wir mit einem VPN-Server verbunden waren. Doch leider kam von Netflix direkt die Warnung, dass der verwendete Dienst erkannt wurde und wir ihn deaktivieren müssen, um es nochmal zu versuchen.
Es ist nichts Neues, dass Netflix und andere Streaming-Anbieter versuchen, VPN-Dienste zu erkennen und diese dann zu blockieren. Damit die Nutzung einwandfrei funktioniert braucht man ein qualitativ sehr hochwertiges VPN, das über leistungsfähige Server verfügt und deren IP-Adressen nicht auf der Blacklist stehen. Wenn Sie Ihren Netflix-Standort ändern möchten, stehen Sie hier vor einem Problem.
Nur die besten Virtuellen Privaten Netzwerke schaffen hier noch einen reibungslosen Ablauf. Die Streaming-Dienste versuchen so viele IP-Adressen wie möglich zu blockieren, das VPN muss also schnell sein und permanent neue Adressen zur Verfügung stellen. So geht dieser Kampf immer hin und her. Sie können es mit IPVanish versuchen, andere Server auszuprobieren, mit denen es vielleicht klappt. Aber wir müssen sagen, dass wir hier definitiv auf Probleme gestoßen sind.
Hulu
Es ist nicht überraschend, dass wir bei Hulu auf dieselben Probleme gestoßen sind wie bei Netflix. Auch hier bekamen wir die Nachricht, dass wir ein anonymes Proxy-Tool verwenden und dieses deaktivieren müssen, wenn wir Zugang zu der Streaming-Plattform wollen. Ansonsten ist der Zugriff blockiert.
Wir haben es mit mehreren Servern ausprobiert und es schließlich geschafft, mit dem VPN zuzugreifen. Mit etwas Geduld und Glück ist es also möglich, man kann sich aber nicht darauf verlassen, dass es immer funktioniert.
Skype und FaceTime
Egal, ob über den VPN-Server in Deutschland, in Großbritannien oder in den USA, Audio- und Videoanrufe über Skype haben mit allen Verbindungen einwandfrei funktioniert. Es gab keine Unterbrechungen beim Video und das Audio war gut zu hören, auch hier gab es keine Unterbrechungen.
Bei FaceTime haben wir dieselben Tests durchgeführt, da auch diese Anwendung von immer mehr Nutzern verwendet wird. Die Ergebnisse sind zum Glück ganz ähnlich ausgefallen, auch hier gab es keine Probleme, mit allen VPN-Verbindungen funktionierte es gut.
Gaming
Das Gaming ist ein Punkt, bei dem die Geschwindigkeit von besonderer Bedeutung ist. Wir haben also eine Weile verschiedene Online-Spiele mit den verschiedenen Server-Verbindungen gespielt, was für die verschiedenen Länder gut funktioniert hat.
Zwar haben wir keine Ego-Shooter oder andere sehr verbindungsintensive Spiele getestet, aber bei unseren Tests beim Online-Gaming gab es keine Anzeichen, dass die Verbindung nicht ausreicht, wenn wir mit den VPN-Servern verbunden waren. Den Großteil der Tests von IPVanish haben wir über europäische Server durchgeführt.
Da die nötige Leistung von Spiel zu Spiel so stark variieren kann, möchten wir es allen Gaming-Fans empfehlen, die VPN-Server mit ihren Lieblingsspielen innerhalb der Probezeit zu testen. Denn nur so können Sie wirklich wissen, ob alles einwandfrei klappt, bevor Sie sich länger verpflichten.
Allgemeine Verwendung des Internets
Um die Leistungen beim alltäglichen Gebrauch einschätzen zu können, haben wir uns einfach während eines normalen Arbeitstages mit den verschiedenen VPN-Servern verbunden. Wir sind im Internet gesurft, haben unsere E-Mails abgerufen, Dokumente in Google Docs erstellt, Tabellen, Textdokumente und Präsentationen online bearbeitet und vieles mehr.
Darüber hinaus haben wir auch Messenger-Apps und soziale Medien wie Twitter, Facebook und weitere benutzt. Im Allgemeinen konnten wir keine großen Probleme feststellen, wir müssen jedoch sagen, dass man die Verlangsamungen der Verbindung über die IPVanish-Server schon häufiger bemerken konnte. Zweimal gab es auch direkte Unterbrechungen. Die Ergebnisse waren auf keinen Fall katastrophal, aber leider konnte man Einschränkungen bemerken und die Verbindung lief keinesfalls reibungslos ab.
iOS-Anwendung
Hier können wir mit einer positiven Nachricht anfangen. Denn beim Test von IPVanish mit der iOS-App stellten wir fest, dass die Verbindung ziemlich schnell ist. Das war sowohl für den Server in Großbritannien, als auch in den USA der Fall. Der nähere Server in Großbritannien bot uns Download-Geschwindigkeiten, die nur wenige MBps niedriger waren als bei unserer normalen Internetverbindung ohne VPN. Bei dem Server in den USA war sie 10 MBpS langsamer. Hier kann man also kaum Unterschiede zur normalen Verbindung feststellen, was erfreulich war.
Beim nomalen Surfen in sozialen Medien, dem Abrufen von E-Mails und dem Lesen von Nachrichten hatten wir eine gute Verbindung, bei der es keine Unterbrechungen gab. Auch Videoanrufe funktionierten einwandfrei.
Wir können diesen Anbieter also im Mittelfeld einordnen. Er gehört definitiv nicht zu den Top-Kandidaten, wenn man sich die Testergebnisse ansieht, aber bei der normalen Benutzung konnte er ganz gut abschneiden.
Weltweite Serverabdeckung
Wie Sie es auf seiner Webseite sehen können verfügt IPVanish derzeit über mehr als 2.200 Server in über 75 Ländern in Europa, Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika, Ozeanien, Asien und Afrika. Damit kann er sich auch nicht unter den besten Anbietern einreihen, aber es ist auf jeden Fall eine ziemlich anständige globale Serverabdeckung.
An der Anzahl 2.200 könnte er noch etwas arbeiten, denn hier findet man auf dem Markt definitiv höhere Zahlen. Allerdings muss man sagen, dass seine Server strategisch gut über die ganze Welt verteilt sind, wobei trotzdem mehr in den westlichen Ländern sind. Auch wenn hier definitiv noch Spielraum nach oben ist, kann man sagen, dass die Verteilung über die Standorte ein guter Anfang ist.
Datenschutz, Sicherheit und rechtliche Hinweise
Kommen wir zu einem der letzten Punkte in unserem Test und der Bewertung von IPVanish VPN, die Datenschutzrichtlinien. Auch das ist ein Aspekt, den man sich bei diesem Anbieter ansehen sollte, der rund 40.000 IP-Adressen für seine Nutzer zur Verfügung stellt.
Wir haben bereits erwähnt, dass die meisten Anwendungen das Protokoll OpenVPN verwenden, aber auch PPTP und L2TP v/IPSEC zur Verfügung stehen. Sie bekommen eine 256-Bit-Verschlüsselung, die höchster Standard ist und beispielsweise auch vom US-Militär, Regierungen und anderen weltweit verwendet wird.
Wichtig für die rechtlichen Belange ist auch immer, wo das jeweilige Unternehmen seinen Firmensitz hat. Darauf sind wir ja bereits kurz eingegangen. Bei IPVanish ist das in Winter Park (Florida) in den USA. Das bedeutet, dass IPVanish der US-Gesetzgebung unterliegt, wenn es um die Aufbewahrung und Speicherung von Logs über seine Kunden geht.
Der Anbieter IPVanish selbst behauptet, er würde nur bestimmte Informationen über die Besucher seiner Webseite sammeln, dazu gehören in etwa die IP-Adresse und die auf der Webseite besuchten Seiten. Es heißt, Nutzeraktivitäten und Surfaktivitäten von Usern, die mit dem VPN verbunden sind, werden nicht gespeichert. Es wird eine No-Log-Politik versprochen, aber aufgrund der rechtlichen Situation in den USA möchten wir uns darauf nicht so ganz verlassen. Vermutlich haben Sie auch von dem Fall in 2016 gehört, als IPVanish angeblich Informationen über seine User an das FBI weitergegeben hat. Das ist leider ein Punkt, der uns nicht sehr viel Vertrauen gibt.
Zur Benutzung im Ausland gibt es eine Besonderheit, IPVanish weist darauf hin, dass der Dienst in folgenden Ländern nicht funktioniert: Burma/Myanmar, Kuba, Iran, Nordkorea, Sudan und Syrien. Das liegt daran, dass US-Gesetze es den Unternehmen verbieten, mit diesen Ländern Geschäfte zu machen. In Katar, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wäre das möglich, allerdings gab es Berichte, dass ipvanish.com in diesen Ländern gesperrt ist. Falls eines dieser Länder für eine Reise oder ähnliches für Sie relevant ist, sollten Sie das vor Ihrer Abreise prüfen.
Was das Land China angeht, so ist das bei VPN immer ein besonderer Fall, da viele VPN-Dienste aufgrund der starken Zensur dort nicht funktionieren und von der Regierung gesperrt werden. Laut IPVanish ist sein Dienst dort verfügbar, allerdings nur, wenn er speziell konfiguriert wird. Die Verbindung muss über die IP-Adressen und darf nicht über die Servernamen erfolgen, sonst ist kein Zugriff möglich.
Um dies durchzuführen können Sie auf der Webseite einen Leitfaden finden. Allerdings ist das alles ein wenig aufwendig, wenn Sie also das beste VPN für China suchen, ist IPVanish für Sie vermutlich nicht der beste Kandidat.
Zusammenfassend kann mal also sagen, dass es sich eigentlich gut anhört, dass IPVanish angeblich keine Aufzeichnungen über die Online-Akvititäten seiner Kunden führt, obwohl sein Firmensitz in den USA ist. Hierbei handelt es sich ja nicht unbedingt um ein Land, das berühmt für den Schutz der Privatsphäre ist. Wir müssen also sagen, dass wir an dieser Aussage deutliche Zweifel haben und uns nicht darauf verlassen möchten, dass es sich hier wirklich um ein No-Log-VPN handelt.
Kundenservice
Wenn Sie Probleme oder Fragen haben, sollten Sie einen Kundenservice zur Verfügung haben, der einem schnell und kompetent behilflich ist. Die Top-Kandidaten bieten hier einen 24/7/365 verfügbaren Online-Chat an, den IPVanish leider nicht im Angebot hat. Hier kann man nur ein Ticketsystem zur Fehlerbehebung oder ein öffentliches Forum nutzen. Das ist für den VPN-Dienst natürlich viel günstiger, für den Kunden aber unpraktisch.
Bei unserem Test konnten wir feststellen, dass die Antwortzeiten über das Ticketsystem in Ordnung waren, mit ein paar Stunden muss man jedoch trotzdem rechnen. Das kann man natürlich absolut nicht mit einem Online-Chat vergleichen, der in ein paar Sekunden eine Antwort schickt, darum fällt auch dieser Punkt nicht optimal aus.
Fazit unserer Bewertung von IPVanish
Wenn Sie sich die Zeit genommen haben, die ganze Bewertung und den ausführlichen Test von IPVanish zu lesen, dann wird es Sie nicht überraschen, dass unsere Meinung hier im Fazit nicht so positiv ausfällt. Als großen Kritikpunkt möchten wir die Sicherheit anführen, denn nach der FBI-Affäre in 2016 kann man dem Anbieter leider nicht vertrauen, dass er keine Daten über die Aktivitäten seiner User speichert und diese dann weitergibt. Allein auf das Wort des Providers möchten wir hier nicht vertrauen.
Ein weiterer negativer Punkt ist die Geschwindigkeit der Verbindung. So gab es zwar Aktivitäten, bei denen diese in Ordnung war, aber leider gab es zu oft Unterbrechungen und Reduzierungen. Das hat bei vielen Aktivitäten starke Einschränkungen zur Folge und wenn man die Werte mit anderen Anbietern vergleicht, kann man mittlerweile auf dem Markt weitaus bessere Leistungen finden, und das sogar zu einem viel niedrigeren Preis. Und auch die erheblichen Schwierigkeiten bei Streaming-Plattformen wie Netflix und Hulu konnten hier nicht überzeugen.
Auch bei den angebotenen Abonnement- und Zahlungsmöglichkeiten gibt es noch Spielraum, hier hätten wir uns eine größere Auswahl gewünscht. So hat man einerseits nur zwei Abonnemnts zur Auswahl und kann diese beispielsweise nicht (wie bei vielen anderen) mit Kryptowährungen bezahlen, was für immer mehr User wichtig geworden ist.
Positiv können wir vermerken, dass seine Anwendung benutzerfreundlich und leicht zu bedienen ist. Und das sowohl auf dem Computer als auch auf mobilen Geräten. Nur leider sind die Einstellungen noch nicht sehr leicht zu finden. Für ein paar nicht so populäre Plattformen wie Windows Mobile oder Ubuntu ist allerdings eine manuelle Konfiguration nötig, was wieder etwas aufwendiger ist. Hierfür haben Sie auf der Webseite Anleitungen zur Verfügung.
Wenn wir uns alle Punkte zusammenfassend ansehen müssen wir sagen, dass wir aus diesen Gründen IPVanish nicht empfehlen können. Es gibt zu viele Risiken bei der Privatsphäre und zu viele Mängel bei der Verbindungsqualität, wenn Sie in allen Punkten hochwertige Leistungen wollen, sollten Sie sich besser an den Marktführer NordVPN wenden.